Orte des GRAUens
ERSTER PREIS
JUCHU!! wir haben mit 6 weiteren bayerischen Jugendkunstschulen und unserem Landesverband (LJKE), für #FREIRÄUMEN
den ersten Preis gewonnen :D
PRESSEMELDUNG
#tatenfürmorgen statt Stillstand – Gewinnerprojekt auf Bundesebene
1. Preis des Bundeswettbewerbs „Rauskommen!“ geht nach Bayern Prämierung des Verbandprojekts Freiräumen
Am vergangen Donnerstag erhielt der bayerische Landesverband der Jugendkunstschulen und Kulturpädagogischen Einrichtungen zusammen mit sieben Jugendkunstschulen aus ganz Bayern (Coburg, Erlangen, Ingolstadt, Amberg, Gräfelfing, Gauting und Rosenheim) in Bonn den ersten Preis des Bundeswettbewerbes „Rauskommen! Der Jugendkunstschuleffekt“ für das Verbandsprojekt „Freiräumen“. Der mit 4.000€ dotierte Preis wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Bundesverband der Jugendkunstschulen und Kulturpädagogischen Einrichtungen vergeben. Nach dem Motto „#tatenfuermorgen statt Stillstand“ haben in dem vom Fonds Nachhaltigkeitskultur geförderten Projekt „Freiräumen“ mehr als 100 Kinder in ganz Bayern in Kooperationsprojekten von naturund kulturpädagogischen Akteur:innen Orte, die in einem Widerspruch zu einer nachhaltigen Entwicklung stehen könnten, einer kreativen Umnutzung unterzogen und mit Visionen für eine bessere Welt bespielt. Dieses Projekt konnte wirkungsvoll auf Bundesebene zeigen, wie vernetzt und öffentlichkeitswirksam an den Themen kulturelle Kinder- und Jugendbildung, Natur- und Umweltschutz, sowie an kreativer, nachhaltiger Gesellschaftsgestaltung gearbeitet wird. Die Jury begründete die Preisvergabe u.a. wie folgt: „Mit ‚Freiräumen‘ wurde ein in höchstem Maße übertragbares Projektdesign entwickelt und erfolgreich erprobt, das nur darauf wartet, bundesweit adaptiert zu werden“ (bjke e.V.). Bücher im Regal statt Tütensuppen. Theater im Parkhaus statt parkender Autos. Fantasiegarten statt Asphaltflächen. Skulpturen neben Mülleimern statt Müll im ganzen Park. Umnutzen statt wegwerfen. Aneignen statt wegschauen. Dialog statt Anklage. #tatenfuermorgen statt Stillstand. „Der Wettbewerb „Rauskommen! Der Jugendkunstschuleffekt“ des Bundesverbands der Jugendkunstschulen und Kulturpädagogischen Einrichtungen e.V. (bjke) wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Schirmherrin ist Bundesministerin Christine Lambrecht. Ausgezeichnet wurden drei von insgesamt 56 kultur-pädagogischen Projekten aus dem gesamten Bundesgebiet, die in besonderer Weise die Grenzen der eigenen Einrichtung überschreiten, um so die Zugänglichkeit zu und die Teilhabe an kultureller Bildung für alle Kinder und Jugendlichen zu verbessern“ (bjke e.V.).
Bamberg, den 21.11.2022
COBURG
Wir als Jugendkunstschule Regenbogentanz haben im kleinstädtischen und ländlichen Raum ein partizipatives, empowerndes & nachhaltiges Zusammenspiel aus Theater, Spiel & Materialgestaltung angeboten und Kindern & Jugendlichen in diesem Sinne ermöglicht, neue
#Freiräume zu erfahren.
Wir wollten von Dir wissen, was sind in Deiner Stadt und im Landkreis Coburg, Orte des GRAUens? Orte des
GRAUens können z.B. dunkle Straßenecken, uneinsichtige Parkplätze, vermüllte öffentliche Plätze,
finstere Tunnel u.v.a. Orte sein, die Du eigen initiatorisch ausgewählt hast. Du wurdest von uns auf Spurensuche geschickt, diese Orte des GRAUens zu lokalisieren und in Form von Zeichnungen, Foto & Videomaterial sichtbar zu machen. Im nächsten Schritt organisierten wir, mit welchen
Gestaltungsmöglichkeiten, wir diese Orte des GRAUens gemeinsam transformieren wollen. Mit Malerei, Licht, Windspielen, Klang Objekten, Theaterspiel und etwas mehr Wildnis, in Form von essbaren Blumen, Pflanzen…?
Wir setzten unsere Ziele, Kindern & Jugendlichen kreative Gestaltungsmöglichkeiten mitzugeben, mit denen sie ihre Stadt-Welten nachhaltig & selbstständig in
Orte verwandeln, an denen sie sich gerne aufhalten und die #Freiräume bieten, für neue Formen der Begegnung, in einem mehrmonatigen Projektzeitraum erfolgreich um. Wir förderten Kinder &
Jugendliche hier als Schöpfer*innen ihrer individuellen und gemeinschaftlichen Lebenswelt.
Kunst und Naturschutz haben wir auf ästhetische und experimentelle Weisen miteinander verbunden. Lokale Naturschutz engagierte Menschen haben uns für klima- und
umweltpädagogische Themen im Rahmen des Projektes sensibilisiert.
Auf dieser Seite findest Du Inspirationen der Gestaltungskraft unserer Teilnehmer*innen.
PROJEKTSTART
ORTE DES GRAUens FINDEN..
..GEFUNDEN
MATERIALSAMMLUNG
Ein verwahrloster und nicht gepflegter Ort = zerbrochene Steine liegen herum, Absperrzäune, Gefühl davon, dass früher schlimme Sachen passiert sind. Wo Leid war. Leichenhalle, Schlachtfeld. Für mich ist es ein Ort, mit Wolken grau und es regnet, du bist ganz allein. Ein grauenvoller Ort voller Angst und Schrecken. Ein abweisender, abschreckender, zum weitergehen animierender Ort.
Mit Spaß=Kreativität! Man stellt bunte Sachen hin und bemalt den Ort? Beseitigung soweit es geht, z. B. ein Gebäude abreißen, aufräumen. Ein Ort des GRAUens da war alles GRAU und du räumst den GRAUen Ort mit Sonnenschein frei. Mit ganz viel Vorstellungskraft, Tatkraft und Mut.
Meine Freunde. Menschen. Meine Freunde. Pinsel. Ganz viele liebe Leute.
Dinge die ich schön finde = Pflanzen / Zeit. Farbe, Pflanzen, Holz, Kissen. Eine Schaufel, Sprengstoff. Farbkasten. Passendes Werkzeug, Durchhaltevermögen, Mut.
Bunt, gemütlich = angenehmes Licht = Sonnenlicht, natürliches Licht. Bunt und Schön. Ein Café mit gemütlichen Couches, wo man chillen kann, oder beides. Musik, Essen, Cappuchino. Einladend, punkig, gemütlich, inspirierend, ein Ort zum Chillen und Spaß haben, aber auch ein Ort einfach zum Rumsitzen, vielelicht ein bißchen runtergeranzt.
Vogelgräusche, Naturgeräusche. Musik. Nette Gespräche, a bisserl Musik. Musik. Naturgeräusche.
Sicherheit = das ich behütet, beschützt bin. Ich fühle mich dort wohl. Glück, Freude, Gelassenheit. Essen, Malblätter. Eine besondere Verbindung mit dem Ort, Lebensfreude.
ORTE DES GRAUens
TRANSFORMIEREN
GALERIE
An einem Samstagabend Mitte August leuchtete eine Hauswand in Rosenheim den ganzen Abend bunt: Auf die Fassade an einem zentralen Platz der oberbayrischen Stadt waren zahlreiche Acrylbilder, Zeichnungen und Fotografien projiziert. Die Künstlerinnen und Künstler waren Kinder und Jugendliche der Stadt. Ihre Bilder illustrierten ihre Antworten auf die Frage, wie sie sich ihre Heimat in Zukunft vorstellen.
„Die Projektionen zeigten den Spaziergängerinnen und Spaziergängern, wie sich Rosenheim verwandeln könnte”, erklärt Wiebke Zetzsche, die für den Landesverband der Jugendkunstschulen und Kulturpädagogischen Einrichtungen (LJKE) Bayern e.V. kulturelle Bildungsprojekte koordiniert. Viele Menschen seien deswegen stehen geblieben und miteinander ins Gespräch gekommen.
Einen solchen öffentlichen Austausch zu fördern ist ein wichtiges Ziel des Projekts „Freiräumen”, zu dem die Rosenheimer Installation gehört. Die Idee: Freigeräumt wurden und werden öffentliche Plätze und Räume, die im Widerspruch zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft stehen. Kinder und Jugendliche bekommen dann die Möglichkeit, „diese Orte umzunutzen und sie sich auf künstlerische Weise zu eigen zu machen”, sagt Zetzsche.
Bereits im Februar 2020 hatte sich LJKE zusammen mit der Stadt Amberg mit diesem Projekt beim Ideenwettbewerb „Kultur + Nachhaltigkeit = Heimat“ des Fonds Nachhaltigkeitskultur beworben. Ein gutes halbes Jahr später stand fest: Aus insgesamt 268 Projekten war „Freiräumen” ausgewählt worden. In den zehn Gewinnerprojekten des Wettbewerbs sah die Jury das Potential, „ein Umdenken der Gesellschaft zu erwirken und neue Wege zu nachhaltigem Handeln aufzuzeigen und zu verbreiten“. Marc-Oliver Pahl, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) erläutert: „Dazu haben wir Kooperationen zwischen Kultur- und Umweltorganisationen gefördert.“ Deren Arbeit gehe Hand in Hand: Die Umwelt- und Naturschutzorganisationen setzen sich für die Erhaltung von Heimat ein, während die Kulturschaffenden sie gestalten wollen.
Dass das gut zusammenpasst, bestätigt Wiebke Zetzsche: „Wenn Umwelt- und Kulturorganisationen ihre Netzwerke und Ressourcen zusammenlegen, lässt sich einiges bewegen.” Die Kreativen könnten vor allem dazu beitragen, den Diskurs rund um Nachhaltigkeitsthemen anzufachen, und Kindern und Jugendlichen Methoden vermitteln, mit denen sie selbst eine breite Öffentlichkeit schaffen können. Wichtig dabei: „Wir wollen nicht mit dem Finger auf andere zeigen, sondern in einen Austausch kommen – und das kann Kunst und Kultur schaffen”, sagt Zetzsche.
An insgesamt sieben Orten in Bayern – neben Rosenheim auch in Amberg, Coburg, Erlangen, Ingolstadt, Gauting und Gräfelfing – schafft das Projekt „Freiräume”, die, so Zetzsche, „an die Bedürfnisse und die Situation vor Ort angepasst” sind. So entstehen zum Beispiel eine Kinder-Klimakonferenz in Erlangen, eine Plauderoase in Gauting, „Orte des GRAUens”, die in Coburg gefunden und verwandelt werden, oder eine Aktion in Gräfelfing, bei der Kinder aus Plastikmüll künstlerische Vorschläge für einen nachhaltigeren Umgang mit Kunststoff schufen.
Zwei Aspekte des Projekts hebt Wiebke Zetzsche als besonders positiv hervor: „Zum einen haben wir Kinder und Jugendliche einbezogen und ihnen gezeigt, dass ihre Meinung etwas wert ist und gehört wird”, sagt sie. Und zum anderen freut es sie besonders, dass in einigen der Orte Gespräche darüber laufen, wie die Projekte verstetigt werden können oder welche Anschlussprojekte aufgrund von „Freiräumen” ermöglicht wurden.
Der Deutsche Kulturrat & der Rat für Nachhaltige Entwicklung haben einen Ideenwettbewerb ausgerufen,
zum Thema „Kultur + Nachhaltigkeit = Heimat“.
Unser Landesverband der Jugendkunstschulen und Kultur-pädagogischen Einrichtungen Bayern e.V. + die Stadt Amberg sind mit dem Projekt Freiräumen ausgewählt worden.
Wir als Jugendkunstschule Regenbogentanz sind als Projektpartner*innen von unserem Landesverband nominiert worden und dürfen jetzt in Coburg unser Projekt "Orte des GRAUens #Freiräumen" weiter planen und für Kinder- und Jugendliche ein Kunst- & Kulturprojekt anbieten.
WIR SAGEN DANKE!
#Freiräumen wurde gefördert durch den Fond Nachhaltigkeitskultur und dem LJKE Bayern.
Dankeschön an unsere Kooperationspartner*innen der Waldorfschule Coburg, der WSCO, dem Grünflächenamt, dem Maker Space, der Wifoeg und dem Gärtnerhof Callenberg.